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Faktorisierung durch den Spalten-Hilbertraum

Seien X, Y Operatorräume. Wir sagen, eine lineare Abbildung $T:M_1(X) \rightarrow M_1(Y)$    faktorisiere durch einen Spalten-Hilbertraum , wenn es einen Hilbertraum $\mathcal{H}$und vollständig beschränkte Abbildungen $T_2:X \rightarrow {\mathcal{C}}_\mathcal{H}$, $T_1: {\mathcal{C}}_\mathcal{H}\rightarrow Y$ gibt mit $T=T_1 \circ T_2$. Wir definieren

\begin{displaymath}\gamma_2(T) := \inf
\Vert T_1\Vert _{\mathrm{cb}} \Vert T_2\Vert _{\mathrm{cb}},\end{displaymath}

wobei das Infimum über alle Faktorisierungen gebildet wird, und   $\gamma_2(T) := \infty$, falls keine solche Faktorisierung existiert.   $\Gamma_2(X,Y)$ bezeichne den Banachraum aller linearen Abbildungen $T:X\rightarrow Y$ mit $\gamma_2(T) < \infty$[ER91, Chap. 5],[Ble92b, p. 83].

Seien noch X1, Y1 Operatorräume und $T \in \Gamma_2(X,Y)$, $S \in \mathit{CB}(X_1,X)$, $R \in \mathit{CB}(Y,Y_1)$, so gilt die $\mathit{CB}$-Idealeigenschaft 

\begin{displaymath}\gamma_2(RTS) \leq \Vert R\Vert _\mathrm{cb}\gamma_2(T) \Vert S\Vert _\mathrm{cb}\mbox{.}\end{displaymath}

Eine Matrix $T=[T_{ij}] \in M_n(\Gamma_2(X,Y))$ wird als Abbildung von X nach Mn(Y) gelesen: [Tij](x):=[Tij(x)]. T besitzt eine Faktorisierung in vollständig beschränkte Abbildungen

\begin{displaymath}X \stackrel{T_2}{\rightarrow} M_{1,n}({\mathcal{C}}_\mathcal{H})
\stackrel{T_1}{\rightarrow} M_n(Y).\end{displaymath}

Wir definieren wieder

\begin{displaymath}\gamma_2(T) := \inf
\Vert T_1\Vert _{\mathrm{cb}} \Vert T_2\Vert _{\mathrm{cb}}\mbox{,}
\end{displaymath}

wobei das Infimum über alle Faktorisierungen gebildet wird, und erhalten so eine Operatorraumstruktur auf $\Gamma_2(X,Y)$ [ER91, Cor. 5.4].

Seien X, Y Operatorräume und Y0 ein Operatorunterraum von Y. Dann ist die Einbettung $\Gamma_2(X,Y_0) \hookrightarrow \Gamma_2(X,Y)$vollständig isometrisch [ER91, Prop. 5.2].

Seien X, Y Operatorräume. Bekanntlich definiert jede lineare Abbildung

\begin{displaymath}T : X \rightarrow Y^*\end{displaymath}

ein lineares Funktional

\begin{displaymath}f_T:Y \otimes X \rightarrow {\mathbb{C} }\end{displaymath}

über

\begin{displaymath}\langle f_T, y \otimes x \rangle := \langle T(x),y \rangle\mbox{.}\end{displaymath}

Über diese Identifikation erhalten wir die vollständige Isometrie [ER91, Thm. 5.3] [Ble92b, Thm. 2.11]

\begin{displaymath}\Gamma_2(X,Y^*) \stackrel{\mathrm{cb}}{=}(Y \otimes_{h}X)^* \mbox{.}\end{displaymath}

Seien X, Y, Z Operatorräume. Wir erhalten eine vollständige Isometrie

\begin{displaymath}\Gamma_2(Y\otimes_{h}X, Z) \stackrel{\mathrm{cb}}{=}\Gamma_2(X,\Gamma_2(Y,Z))\end{displaymath}

über die Abbildung $T \mapsto \widetilde{T}$, gemäß $\widetilde{T}(x)(y):=T(y \otimes x)$[ER91, Cor. 5.5].


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Lehrstuhl Prof. Dr. Gerd Wittstock
1999-09-04