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Kartesisches Produkt

Wir verallgemeinern die Definition [*] und erklären das Karthesische Produkt von endlich vielen Mengen:

Definition 1.3.22 (Kartesisches Produkt $ \prod_{k=1}^n A_k$)  

Sind die Mengen $ A_1,\ A_2, \dots, A_n$ nicht leere Mengen, dann heißt die Menge

$\displaystyle A_1 \times \dots \times A_n$ $\displaystyle :=$ $\displaystyle \left\{ (a_1,a_2,\dots,a_n) \mid a_k \in A_k,\ k=1,2,\dots,n \right\}$  

das kartesische Produkt der Mengen $ A_1,\dots,A_n$.

Anmerkung:

  1. Man erklärt das Produktzeichen für Mengen:

    $\displaystyle \prod_{k=1}^n A_k :=A_1 \times \dots \times A_n.
$

  2. Beim kartesischen Produkt kommt es auf die Reihenfolge der Faktoren an!
  3. Die Elemente des kartesischen Produktes $ A_1 \times \dots \times A_n$ heißen $ n$-Tupel.
  4. $ (a_1,a_2)$ heißt ein Paar.

    $ (a_1,a_2,a_3)$ heißt ein Tripel

    $ (a_1,a_2,a_3,a_4)$ heißt ein Quadrupel.

  5. Man schreibt zu Abkürzung:

    $\displaystyle (a_k)_{k=1}^n :=(a_1,\dots,a_n).
$

  6. Sind alle $ A_k$ gleich einer Menge $ A$ so schreibt man

    $\displaystyle A^n :=\prod_{k=1}^n A\ .
$

  7. Auch in diesem Fall kommt es auf die Reihenfolge der Koeffizienten eines $ n$-Tupels an. Beispiel: $ A = \{0,1\}$:
    \begin{displaymath}\{0,1\}^3 =
\begin{array}[t]{l@{}l@{}l}
\{& (0,0,0),\ (0,0,1)...
...\\
& (1,0,0),\ (1,0,1),\ (1,1,0),\ (1,1,1) & \}\ .
\end{array}\end{displaymath}      

Anmerkung: (Abbildungen mit $ n$ Variablen)

Abbildungen von einem kartesischen Produktes $ A_1 \times \dots \times A_n$ in eine Menge $ M$ nennt man auch Abbildungen mit $ n$ Variablen:

$\displaystyle f: A_1: \times \dots\times A_n \rightarrow M
$

Beispiele sind die Projektionen auf die Kordinaten:

$\displaystyle p_k : A_1: \times \dots\times A_n$ $\displaystyle \rightarrow$ $\displaystyle A_k,$  
$\displaystyle p_k(a_1,\dots,a_n)$ $\displaystyle :=$ $\displaystyle a_k,$  

für $ k=1,\dots,n$. Man spricht auch kurz von den Kordinaten eines $ n$-Tupels.

Verknüpfungen sind Abbildungen $ A \times A \rightarrow A $

Die Addition ist eine Verküpfung:

$\displaystyle + : \mathbb{R}\times \mathbb{R}\rightarrow \mathbb{R}$

Bezeichnung 1.3.23 (Tupel von Abbildungen)  

Es seien $ M$ eine Menge und $ f_k : M \rightarrow A_k$, $ k=1,\dots,n$, Abbildungen. Man definiert dann das $ n$-Tupel:

$\displaystyle f:=(f_1,\dots,f_n): M$ $\displaystyle \rightarrow$ $\displaystyle A_1\times \dots\times A_n,$  
$\displaystyle (f_1,\dots,f_n)(x)$ $\displaystyle :=$ $\displaystyle (f_1(x),\dots,f_n(x)).$  

Beispiel: Ein Punkt in der Ebene ist durch seine Koordinaten $ (x_1,x_2)\in \mathbb{R}^2$ festgelegt. Eine zeitliche Bewegung eines Punktes in der Ebene beschreibt man durch zwei Funktionen

$\displaystyle f_1: [0,T]$ $\displaystyle \rightarrow$ $\displaystyle \mathbb{R}$  
$\displaystyle f_2: [0,T]$ $\displaystyle \rightarrow$ $\displaystyle \mathbb{R}\ .$  

Dabei sei $ [0,T]$ ein Zeitintervall. Das Tupel

$\displaystyle (f_1,f_2) : [0,T] \rightarrow \mathbb{R}^2
$

beschreibt den Weg des Punktes in der Ebene.

Bezeichnung 1.3.24 (kartesisches Produkt von Abbildungen)  

Es seien $ g_k:A_k \rightarrow B_k$, $ k=1,2,\dots,n$, Abbildungen. Man definiert das kartesische Produkt der Abbildungen:

$\displaystyle g:=g_1 \times \dots\times g_n : A_1 \times \dots\times A_n$ $\displaystyle \rightarrow$ $\displaystyle B_1 \times \dots\times B_n,$  
$\displaystyle ( g_1 \times \dots\times g_n)(a_1,\dots,a_n)$ $\displaystyle :=$ $\displaystyle (g_1(a_1),\dots,g_n(a_n)).$  

Beispiel: Ein Tupel von Abbildungen:

$\displaystyle f:=(f_1,\dots,f_n): M \rightarrow A_1\times \dots\times A_n
$

Ein kartesisches Produkt von Abbildungen:

$\displaystyle g:=g_1 \times \dots\times g_n :
A_1 \times \dots\times A_n \rightarrow B_1 \times \dots\times B_n.
$

Die Komposition $ g \circ f $ dieser Abbildungen ist dann:

$\displaystyle g\circ f = (g_1\circ f_1,\dots,g_n\circ f_n): x \mapsto (g_1(f_1(x)),\dots,g_n(f_n(x))\,).
$


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Analysis1-A.Lambert 2001-02-09