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Endliche Mengen

Bemerkung 1.3.18 (Mengen $ \{1,2,\dots,n\}$)  

  1. Es seien $ m,n\in\mathbb{N}$ und $ m<n$.
    a)
    Es gibt keine injektive Abbildung $ \{ 1,\dots,n \} \rightarrow \{ 1,\dots,m \} $.
    b)
    Es gibt keine surjektive Abbildung $ \{ 1,\dots,m \} \rightarrow \{ 1,\dots,n \} $.
  2. Es sei $ n\in \mathbb{N}$. Für jede Abbildung

    $\displaystyle f :\{1,\dots,n\} \rightarrow \{1,\dots,n\}
$

    gilt:

    $\displaystyle f \ $   injektiv$\displaystyle \quad\Leftrightarrow\quad
f \ $   surjektiv$\displaystyle .$

  3. Eine bijektive Abbildung

    $\displaystyle \sigma:\{1,2,\dots,n\} \rightarrow \{1,2,\dots,n \}.
$

    heißt eine Permutationen der Menge $ \{1,2,\dots,n\}$.

Bemerkung 1.3.19  

Es sei $ n\in \mathbb{N}$ und $ M\subset \{ 1,\dots,n \} $ eine nichtleeren Teilmenge.

  1. Es gibt es ein $ m \in \mathbb{N}$, $ m\leqslant n $, und eine bijektive Abbildung

    $\displaystyle f: \{1,\dots,m\} \rightarrow M$.$\displaystyle $

  2. $ M \not= \{ 1,\dots,n \} \quad\Leftrightarrow\quad m<n$.$ $

Bemerkung 1.3.20 (endliche Mengen)  

  1. Eine Menge $ A$ heißt endlich, wenn es ein $ n\in \mathbb{N}$ und eine surjektive Abbildung

    $\displaystyle a: \{1,2,\dots,n\} \rightarrow A
$

    gibt oder $ A = \emptyset $ ist.

    Man schreibt dann die Werte in der Form $ a_k$, $ k=1,2,\dots,n$, und kürzt den Sachverhalt folgendermaßen ab:

    $\displaystyle A$ $\displaystyle =$ $\displaystyle \{a_1,a_2,\dots,a_n\}$  
      $\displaystyle =$ $\displaystyle \{a_k \mid k = 1,2,\dots,n \}$  

  2. Zu einer endlichen Menge $ A$ gibt es immer eine natürliche Zahl $ n\in \mathbb{N}$ und eine bijektive Abbildung (Aufzählung)

    $\displaystyle a: \{1,2,\dots,n\} \rightarrow A
$

    Die Zahl $ n$ heißt die Anzahl der Elemente von $ A$ oder die Mächtigkeit von $ A$.

    Auf Grund von Bemerkung [*] ist die Mächtigkeit einer endlichen Menge wohldefiniert.

  3. Es kommt auf die Reihenfolge der Aufzählung nicht an.

    Hat man eine andere Aufzählung, so gibt es eine Permutation $ \sigma$ von $ \{1,2,\dots,n\}$, so daß die andere Aufzählung die Form

    $\displaystyle k \mapsto a_{\sigma(k)}, \quad k=1,\dots n,
$

    hat:

    $\displaystyle A = \{a_1,\dots,a_n\} = \{a_{\sigma(1)},\dots,a_{\sigma(n)}\}.
$

  4. Auf Grund von Bemerkung [*] ist eine Teilmenge $ M$ einer endlichen Menge $ A$ endlich.

    Wenn die Teilmenge $ M \not= A $ ist, so ist die Mächtigkeit von $ M$ kleiner als die Mächtigkeit von $ A$.

  5. Es sei $ A$ eine endliche Menge und $ f:A\rightarrow A$. Dann gilt:

    $\displaystyle f \ $   injektiv$\displaystyle \quad\Leftrightarrow\quad
f \ $   surjektiv$\displaystyle .$

Feststellung 1.3.21 (Maximum endliche Menge)   Jede endliche Teilmenge $ M \subset \mathbb{R}$ hat ein Maximum.

Beweis . Zum Begriff der endlichen Menge vgl. Bemerkung [*]. Wir zeigen die folgende Behauptung durch vollständige Induktion:

Eine Teilmenge $ M = \{x_1,\dots,x_n\} \subset \mathbb{N}$ mit $ n$ Elementen, $ n\in \mathbb{N}$, hat ein Maximum.

\fbox{\( n=1 \):}
$ M=\{x_1\} $ und $ \max M = x_1 $.
\fbox{\( n\Rightarrow n+1 \):}
$ M= \{x_1,\dots,x_n,x_{n+1}\} = \{x_1\dots,x_n\} \cup \{x_{n+1}\} $. Also ist

$\displaystyle \max M = \max\{ \{x_1,\dots,x_n\},\,x_{n+1}\}.
$


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Analysis1-A.Lambert 2001-02-09