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2.1 Lehrfunktionen
KLAUER postuliert sechs grundlegende
Voraussetzungen,
die erfüllt sein müssen, damit Lehren jeglicher Art
funktioniert
(vgl. [SN, 2.4 S. 9]).
- Motivation
Dazu schlägt SPITZER die folgenden
10 Motivatoren vor:
- Action (Aktion): Aktive Teilnahme am Lernprozeß ist wichtig, diese
Aktivität kann sowohl physischer als auch mentaler Natur sein.
Die
Interaktivität des Lernsystems ist dabei einer der betrachteten
Aspekte.
- Fun (Spaß): Dieser Bereich wird wohl am häufigsten mit Motivation
assoziiert. Spaß am Umgang mit dem Lernsystem durch Einsatz
humorvoller, überraschender Elemente kann Interesse wecken
und steuern.
Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Humor kann in einigen Fällen
übertrieben und lästig wirken, zumal das Humorverständnis
auch stark kulturell geprägt und auch altersabhängig ist.
- Variety (Abwechslung): Spitzer empfiehlt eine möglichst breite
Verwendung unterschiedlicher Medien, Ressourcen und Tätigkeiten.
- Choice (Auswahl): Innerhalb des Angebots an Medien, Ressourcen,
Kontexten und Lernwegen sollte der Lernende selbst eine Auswahl
treffen
können.
- Social Interaction (Soziale Interaktion): Auch Möglichkeiten der
sozialen Interaktion, z. B. in Form von Gruppendiskussionen, Arbeit in
Teams oder Beratung durch Lehrende haben eine wichtige motivationale
Funktion.
- Error Tolerance (Fehlertoleranz): Lernende machen Fehler und dies ist
ein wichtiger Faktor beim Lernen. Deshalb wird empfohlen, eine
Lernumgebung zu schaffen, in der keine demoralisierende
Bestrafung zu erwarten ist. Dies heißt aber
nicht, daß auf Feedback
verzichtet werden soll.
- Measurement (Erfolgsmessung):
Empfohlen wird hier ein positives Maß, das weniger an Fehlern als
beispielsweise an persönlicher Verbesserung orientiert ist.
- Feedback
(Rückmeldungen): Rückmeldungen des Systems sollten
begleitend
erfolgen und positiv bzw. ermutigend formuliert werden. Spitzer
empfiehlt eine Konzentration auf Vorschläge zur Verbesserung
statt auf die Fehlerangaben.
- Challenge (Herausforderung): Die zu bewältigenden Aufgaben sollten
nicht trivial sein, sondern eine hinreichende Herausforderung
darstellen. Empfohlen werden besonders durch die Lernenden selbst
gesetzte Ziele.
- Recognition (Anerkennung): Die Motivation kann erhöht werden, wenn der
Lernfortschritt durch das System, andere Lernende oder Lehrer anerkannt
wird.
Mehr zur Motivation findet sich in Abschnitt
- Informationsvermittlung
Dazu müssen zuerst im aufmerksamen Lernenden die vorhandenen passenden
kognitven Strukturen aktiviert werden.
- Sichern des Verstehens und Verarbeitens von Informationen
- Sicherung des Behaltens und Erinnerns
- Sicherung des Wissenstransfers
- Regulation und Anleitung
Kontrollfragen zu diesem Abschnitt finden sie in Kapitel
.
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Anselm Lambert
2001-06-07