Diskrete Simulation eines Wachstumsprozesses.
Man hat die folgende Beobachtung eines realen Prozesses:
() |
Aufstellung eines diskreten mathematischen Modells zur Berechnung der zeitlichen Entwicklung für einen größeren Zeitraum . Der Wert sei bekannt.
Man wähle eine und teile das Intervall in gleiche Teile. Für die Teilpunkte , , ergibt das Modell die Werte . Zur Berechnung der wende man nacheinander auf die Teilintervalle die Näherungformel () an.
Die kann man rekursiv berechnen. Für gilt:
Anfangswert: | ||||
Rekursion: |
Also ist für :
Frage: Wie groß soll man das wählen und wie ändern sich die Endwerte mit ? Zur Vereinfachung betrachten wir vorerst den Fall .
Wir untersuchen nun die Folge
Für die Länge der Intervalle gilt
(vgl.Lemma und ):
Anmerkung: (Intervallschachtelung für e)
Unsere Anschauung sagt uns, daß die Länge der Intervalle beliebig klein wird. Wenn man diese Begriff ,,beliebig klein werden`` präzisiert, sieht man, daß man dies nicht beweisen kann, sondern als ein Axiom der reellen Zahlen (siehe Archimedisches Axiom) fordern muß.
Wenn wir nun bereits wissen, daß die Intervalle beliebig klein werden, dann sollten sie sich auf einen Punkt zusammenziehen. Wir werden zeigen, daß dieser Punkt keine rationale Zahl sein kann.
Die Existenz einer reellen Zahl, die in allen diesen Intervallen liegt, werden wir später aus einem weiteren Axiom der reellen Zahlen (siehe Intervallschachtelungsprinzip) folgern.
Diese Zahl, die durch die im Satz angegebene Intervallschachtelung bestimmt wird, heißt die Eulersche Zahl , nach Leonhard Euler (1707-1783)
Vergleichen wir diese mit den vorhergehenden Folgen:
Wir setzen zur Abkürzung
(b) Für gilt . Für gilt:
tex2html_deferredDa (siehe nächste Folie) tex2html_wrap_inline$ ( E_n - e_n) &le#leq;1n(E_n-1-12 )$ ist, folgt:
| ||
Hilfsbehauptung für :
(1) | ||
(2) | ||
(3) | ||
(4) | ||
Wir verwenden weiterhin die Abkürzungen:
Es gibt keine rationale Zahl, die in allen Intervallen , , liegt.
Anmerkung: Der Beweis wird etwas mehr zeigen:
Wenn , , , dann ist
Beweis (e nicht rational).
Annahme: es gibt ein , so daß gilt: