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Abbildungsräume

Seien E, F Banachräume. Wir betrachten einen linearen Teilraum A(E,F) des Raumes B(E,F) der stetigen Operatoren zwischen E und F, der alle endlichrangigen Abbildungen enthält und bezüglich einer Norm ein Banachraum ist. Üblicherweise verlangt man noch, daß A(E,F) für alle Paare von Banachräumen E und F erklärt ist. Einen solchen Raum bezeichnet man nach Grothendieck als   Abbildungsraum   (Mapping space).

Analog bezeichnen wir einen Operatorraum A(X,Y), der ein linearer Teilraum von $\mathit{CB}(X,Y)$ ist, als   $\mathit{CB}$-Abbildungsraum. Man beachte, daß i.a. die algebraische Identifizierung von Mn(A(X,Y)) mit A(X,Mn(Y)) nicht isometrisch ist und daß die Normen auf A(X,Mn(Y)) keine Operatorraumstruktur für A(X,Y)erzeugen.

Zwischen Abbildungsräumen und Tensorprodukten besteht ein enger Zusammenhang. So sind der Raum F(X,Y) der endlichrangigen Abbildungen  zwischen X und Y und das algebraische Tensorprodukt von X* mit Y isomorph:

\begin{displaymath}X^*\otimes_{\mathrm{alg}} Y\cong F(X,Y).
\end{displaymath}

Diese Identifikation ermöglicht es, Normen von dem einen Raum auf den anderen zu übertragen. Man betrachte hierzu die Fortsetzung der Abbildung $X^*\otimes Y\to F(X,Y)$ auf die Vervollständigung $X^*\widetilde{\otimes} Y$:

\begin{displaymath}\Phi: X^*\widetilde{\otimes} Y \rightarrow \mathit{CB}(X,Y)\mbox{.}
\end{displaymath}

Diese muß weder injektiv noch surjektiv sein. Als Abbildungsraum erhält man daher

\begin{displaymath}\mathrm{Bild}(\Phi) \subset \mathit{CB}(X,Y)\end{displaymath}

mit der Norm von

\begin{displaymath}(X^*\tilde{\otimes} Y)/ \mathrm{Kern} (\Phi) \mbox{.}\end{displaymath}

Wir betrachten im folgenden Vorschriften, die jedem Paar von Operatorräumen einen Abbildungsraum $A(\cdot,\cdot)$ mit Operatorraumnorm $\alpha(\cdot)$ zuordnen. In der Banachraumtheorie wurde von Pietsch der Begriff des Abbildungsraumes zum Begriff des   Operatorideals verschärft [Pie78]. Analog betrachten wir in der Operatorraumtheorie Zuordnungen, die eine       $\mathit{CB}$-Idealeigenschaft [ER94] haben, d.h. die Komposition

\begin{eqnarray*}\mathit{CB}(X_1,X_2) \times A(X_2,Y_2) \times \mathit{CB}(Y_2,Y...
...(\Psi_1,\Phi,\Psi_2) & \mapsto & \Psi_2 \circ \Phi \circ \Psi_1
\end{eqnarray*}


ist für alle Operatorräume X1, X2, Y1, Y2 erklärt und allgemein vollständig kontrahierend .

Ein $\mathit{CB}$-Abbildungsraum mit der $\mathit{CB}$-Idealeigenschaft heißt  lokal [EJR98], wenn für seine Norm gilt:

\begin{displaymath}\alpha(\varphi)=\sup\{\alpha
(\varphi \vert _L):L\subset X ,\; \dim L<\infty\}\mbox{.}
\end{displaymath}



 
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Lehrstuhl Prof. Dr. Gerd Wittstock
1999-09-04