Beispiel: Für selbstadjungierte X gibt es die Theorie der C*-Algebren.
Entsprechend dem Operatorraum-Fall kann man aber auch umgekehrt Banachalgebren betrachten, die zugleich Operatorräume sind und eine dieser Struktur adäquate Multiplikation tragen. Diese liefern eine abstrakte Charakterisierung der (konkreten) Operatoralgebren ( s.u. : Analogon zum Satz von Ruan).
Sind
Operatorräume,
bilinear, so definiert (vgl.: Amplifikation bilinearer Abbildungen)
heißt vollständig beschränkt, falls
,
und vollständig kontraktiv, falls
.18
Man beachte bei dieser Definition auch
den Zugang in:
Vollständig beschränkte bilinearen Abbildungen .
[Bei Banachalgebren mit Eins e soll fortan
gelten.]
Ein Operatorraum
mit bilinearer, vollständig
kontraktiver, assoziativer Abbildung
,
der Multiplikation, heißt
abstrakte Operatoralgebra (vgl. [BRS90, Def. 1.4]).
Dabei ist auf Mn(X) die Verknüpfung gerade die Matrizenmultiplikation mn.
Im unitalen Fall ist m automatisch assoziativ [BRS90, Cor. 2.4].
Es gilt ein Analogon zum Satz von Ruan ([Ble95, Thm. 2.1], vgl. auch [BRS90, Thm. 3.1]): Sei A unitale Banachalgebra und Operatorraum. Dann ist A vollständig isometrisch isomorph zu einer Operatoralgebra genau dann, wenn die Multiplikation auf A vollständig kontraktiv ist.
Hieraus folgert man die Stabilitätsaussage:
Der Quotient einer Operatoralgebra mit einem abgeschlossenen
Ideal ist wiederum eine Operatoralgebra [BRS90, Cor. 3.2].
Mit Hilfe dessen gewinnt man das Resultat:
Die Klasse der Operatoralgebren ist stabil
unter komplexer Interpolation
[BLM95, (1.12), p. 320].
Allgemeiner als im obigen Satz vom Ruan-Typ gilt [Ble95, Thm. 2.2]: Sei A Banachalgebra und Operatorraum. Dann ist A vollständig isomorph zu einer Operatoralgebra genau dann, wenn die Multiplikation auf A vollständig beschränkt ist. (Vgl. die Beispiele !)
Für einen Operatorraum X ist die Algebra
zwar stets eine Banachalgebra, im allgemeinen jedoch keine Operatoralgebra.
Genauer gilt für einen Operatorraum X folgendes Kriterium [Ble95, Thm. 3.4]:
mit der Komposition als Multiplikation ist vollständig
isomorph zu einer Operatoralgebra genau dann, wenn
X vollständig isomorph zu einem Spalten-Hilbertraum ist.
- Analoges besteht für
den isometrischen Fall; will sagen:
Seien
und
(
,
Hilberträume) Operatoralgebren, wobei
,
.
Dann ist jede unitale vollständige Isometrie
bereits ein Algebrenhomomorphismus [ER90b, Prop. 3.1]. Man beachte, daß hierbei die Normabgeschlossenheit der
Operatoralgebren A und B wesentlich ist.